Schwitzen-Wissen
Meine persönlichen Erfahrungen mit übermäßigem Schwitzen
Die einen schwitzen mehr, die anderen weniger. Und dies unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gewicht.
Ich schwitze seit ich 16 Jahre alt bin und schwitze noch heute mit 60. Entstanden ist daraus in 2008 laulas®, das Unterhemd, welches Ihre Schweißflecken verhindert - ohne Eingriff in Ihren Körper. Ein Unterhemd mit der Möglichkeit zusätzlich Saugeinlagen im Achselbereich einzulegen. Weil vielen Betroffenen nur ein eingenähter Membranstoff nicht ausreicht für ihre Schweißmengen.
Für die, welche wie ich sehr viel schwitzen, habe ich auf diesen Seiten mein Wissen und meine Erfahrung aus eigener Betroffenheit und Gesprächen mit vielen Kunden über das Schwitzen aufgeführt. Ich bin kein Arzt, den kann und will ich nicht ersetzen. Ich weiß aber, aus vielen persönlichen Gesprächen mit anderen Betroffenen der Hyperhidrose, dass ein Gespräch sehr hilfreich ist. Sehen Sie diese Zeilen hier als Gespräch zwischen “Schwitzenden”, Ihnen und mir.
Bei Fragen freue ich mich über eine Kontaktaufnahme.
Gerhard Goss
Wann beginnt übermäßiges Schwitzen?
Bei den meisten Betroffenen beginnt die Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) bereits in der Pubertät. Viele unserer Kunden sind Eltern, die ihren Kindern helfen wollen, deren Achselschweiß zu verhindern. Sie kämpfen für Ihre Kinder (ja, es ist oft wie ein Kampf), für die Schweißflecken bereits in der Schule natürlich ein großes Problem sind. Wo diese Zeit doch bereits schwierig genug für die Jugendlichen ist.
ABER! Sehr oft endet dieser extreme Schweißfluss nach der Pubertät wieder. Allerdings weiß man vorher nicht bei wem es wieder aufhört.
Es gibt auch Menschen, die später verstärkt zu schwitzen beginnen. Bei mir war es ein stetiger Anstieg der Schweißmenge - bei jeder beruflichen Weiterentwicklung. Bis ich laulas® erfand und offen über meinen Achselschweiß sprach - wie jetzt auch hier. Das hat nicht nur meine Schweißflecken sofort verhindert, sondern auch meine Schweißmenge deutlich reduziert, aber darüber später weiter unten.
Warum schwitzen wir?
Hier liefert die Medizin sehr viele Antworten und Ursachen. Unzählige Webseiten führen die Antworten auf. Auch bei uns finden Sie auf der Seite "Hyperhidrose" die wichtigsten Ursachen, die zu starker Schweißbildung führen können.
Die Medizin unterscheidet ekkrine Schweißdrüsen, welche den Schweiß produzieren - und apokrine Schweißdrüsen. Diese sorgen dann als Duftdrüsen für unseren jeweiligen "Duft". Beim Duft, unserem Schweißgeruch, gibt es große Unterschiede. Persönlich habe ich kein Geruchsproblem, trotz meiner großen Schweißmengen. Ich habe aber schon Kunden getroffen, die mehrmals täglich Ihre Kleidung wechseln müssen, da ihr Schweißgeruch sehr stark und auch sehr unangenehm ist.
Persönlich habe ich sehr, sehr viele Therapien ausprobiert und vom Arzt bis zum Wunderheiler alle gefragt, warum ich schwitze und was ich dagegen tun kann. Dies habe ich auf der Seite "meine Geschichte" beschrieben.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen sekundärer Hyperhidrose (auf eine Grunderkrankung zurückzuführen) und primärer Hyperhidrose (Ihr Arzt findet keine grundlegende Erkrankung oder Störung).
Meine ganz persönliche Diagnose für meine Schweißausbrüche: Immer wenn ich "denke" überfordert zu sein, beginnt mein Achselschweiß und auch Kopfschweiß zu fließen. Als ehemaliger Verkaufsleiter mit repräsentativen Aufgaben und Fachdozent habe ich unzählige Situationen erlebt, bei denen ich peinliche Schweißattacken erleben musste. Und glauben Sie mir: Ich war weder fachlich noch rhetorisch überfordert. Es lief aber trotzdem, weil meine Psyche dies so steuerte.
Immer wieder höre ich in Kundengesprächen, und das ist bei mir nicht anders, "nach der Arbeit hört mein Schwitzen auf". Unsere Arbeit und auch spezielle Anlässe wie Hochzeiten verstärkt unser Schwitzen enorm. Mein Achselschweiß fließt dann in Strömen. Und dazu brauchte ich nicht einmal ein schwieriges Meeting. Ich schwitze auch wenn ich allein im Büro sitze. Vielleicht ist es immer die unterschwellige Angst etwas falsch zu machen, vermeintlich nicht zu genügen, die meine Schweißflecken entstehen lässt. Wie gesagt, das ist meine persönliche Schweißdiagnose - welche in Gesprächen aber fast immer mit "bei mir ist das auch so" beantwortet wird.
Wir Hyperhidrotiker (so nennt man uns in der Fachsprache) schwitzen also nicht weil draußen die Sonne scheint und es heiß ist. Wir schwitzen, weil "emotionale" Situationen unseren Schweißfluss ankurbeln. Ob im Winter oder Sommer spielt dabei keine Rolle. "Ich schwitze auch im Tiefkühler" - ist so eine Aussage von mir. Und das ist nicht einfach so ein Spruch. In meinen jungen Jahren als Verkäufer führte ich Betriebsbesichtigungen, welche auch 5 Minuten in einem -25 Grad kühlen Tiefkühlhaus beinhalteten. Auch dort wuchsen meine Schweißflecken.
Wo schwitzen wir?
2-4 Millionen Schweißdrüsen sorgen dafür, dass unser Körper nicht überhitzt. Es ist also eine natürliche und wichtige Unterstützung unseres Körpers. Je nach Schweiß-Studie und Statistik gibt es geringe Unterschiede zwischen den angegeben Zahlen und Verhältnissen.
Über das "normale" Maß schwitzen ca. 2-3 % der Menschen. Die Schweißdrüsen verteilen sich über den Körper und so leidet der eine unter Achselschwitzen und andere unter Kopfschwitzen, Rückenschwitzen, Handschwitzen, Fußschwitzen, Busenschwitzen oder auch Poschwitzen. Und einige von uns auch an mehreren Stellen. Achsel- und Kopfschwitzen sind es bei mir.
Die Folgen sind immer Schweißflecken und fließender Schweiß. Sichtbare Schweißflecken. Ob in der Größe einer Mandarine, einer Grapefruit oder Melone. Sie haben eins gemeinsam: Sie sind uns peinlich. Obwohl das Schwitzen natürlich und wichtig ist. Es kühlt uns. Einer der Hauptgründe warum ich laulas® erfunden habe war, dass ich meine natürliche Kühlung nicht abstellen wollte und auch nicht in meinen Körper eingreifen wollte. Eine Blockade des Sympathikus-Nervs (der steuert unser Schwitzen) als Beispiel, ist dann schon ein rechter Eingriff in unseren Körper. Vom kompensatorischen Schwitzen haben mir einige Kunden traurige Erfahrungen erzählt.
Die Verteilung der Hyperhidrose auf die verschiedenen Körperpartien lässt sich wie folgt beziffern:
ca. 60% der Betroffenen leiden unter „Schweißhänden“ oder „Schweißfüßen“
ca. 40% der Betroffenen leiden unter übermäßigem Achselschweiß
ca. 10% der Betroffenen leiden unter übermäßigem Schweiß am Kopf und/oder anderen Körperpartien
Was ist kompensatorisches Schwitzen?
Kompensatorisch bedeutet ausgleichen. Beim Ausgleichen unseres Schweißflusses (Ausgleichsschwitzen), nachdem er an einer Stelle verhindert wurde, kann in einem anderen Bereich des Körpers der dortige Schweißfluss verstärkt werden. Kompensatorisches Schwitzen verlegt also gestoppten Schweißfluss in einen anderen Bereich des Körpers. Erst in den Achseln, dann verstärkt am Rücken. Der Körper braucht seine Kühlung.
Es gibt zu den verschiedenen Behandlungen, die den Schweiß verhindern, viele verschiedene Aussagen zum kompensatorischen Schwitzen. Dort heißt es "ist möglich", dort heißt es "nein, ist nicht möglich". Eine wissenschaftliche Studie, ob Botox, Antitranspirante, Schweißdrüsenabsaugen kompensatorisches Schwitzen auslöst und wie viel, scheint es nicht zu geben.
Worüber aber es sehr viele Berichte gibt, ist ein sehr starkes kompensatorisches Schwitzen nach einer Sympathektomie (ETS). Hier wird operativ ein Teil des sympathischen Grenzstranges, der das Schwitzen in der Region reguliert, durchtrennt. Manche sprechen von unvermeidlichem Nebeneffekt, andere von 60-80% bei den Betroffenen. Manche Betroffenen hätten lieber den Zustand vor der Operation zurück, so stark ist das kompensatorische Schwitzen.
Der Schweiß hört nicht auf zu fließen, er sucht sich einen anderen Weg für seine Aufgabe der lebenswichtigen Kühlung.
Gedanken über Schweiß und Angst
Warum schwitzen wir eigentlich?
So viel wird über die möglichen körperlichen Ursachen des übermäßigen Schwitzens geschrieben, aber fast nie über die psychischen Ursachen. Dabei schwitzen mit Abstand die meisten von uns Betroffenen aus Angst. Angst entsteht im Grunde wohl immer dann, wenn die Gefahr besteht, etwas zu verlieren. Angst vor Verlust. Den Arbeitsplatz, einen geliebten Menschen, Privilegien, um nur einige zu nennen. Diese Ängste haben wohl alle Menschen. Bei einigen zeigt sie sich durch das übermäßige Schwitzen.
Welche Verlustangst haben wir aber beim Schwitzen? Nach Jahrzehnten mit unzähligen eigenen Schweißausbrüchen, sehe ich sie in der vermeintlichen Überforderung. Angst, dem was gerade passiert nicht gewachsen zu sein. Und damit Angst, durch peinliche Schweißflecken etwas zu verlieren. Verlust des Ansehens als Fachmann, Führungskraft, Bewerber… Und diese Angst verhindert oder verlangsamt dann unsere Entwicklung. Wie jede Angst Entwicklung hemmt. „Der kann das nicht, der weiß das nicht, der ist überfordert, der hat etwas zu verstecken, der hat….“
Auch wenn das fast nie zutrifft, so ruft es in unserm Innern. Überhitzung durch vermeintliche Überforderung ist die Folge und unser Körper beginnt zu kühlen – der Schweiß fließt. Auch wenn wir bestens vorbereitet sind, kompetent und auch rhetorisch nicht unbegabt. Da ist Angst vor Situationen, bei denen wir auf einer Bühne stehen. Ob in einer Sitzung, beim Vorstellungsgespäch, auf einer privaten Feier, einem Vortrag, bei einem wichtigen Termin. Der Schweiß fließt, obwohl wir das alles sehr gut können.
Und mit dem Schweißfluss wächst die Angst vor immer größeren Schweißflecken. Hier ist er, der so oft genannte Teufelskreis. Viele Betroffene verlieren nach der Pubertät das Problem des übermäßigen Schwitzens. Warum? Weil diese Zeit in unserem Leben wohl besonders geprägt ist von Neuem, Unbekanntem und dem Druck sich beweisen zu wollen, zu müssen. Und wieder andere verlieren Ihre Schweißausbrüche erst, wenn Sie älter werden, auf die Rente zugehen. Dann muss auch hier der Welt und sich selbst nicht mehr so oft etwas bewiesen werden. Die täglichen Herausforderungen werden immer weniger.
In diesen Zeilen werden sich viele Betroffene wiedererkennen, aber was tun? Wie dieses Problem lösen? Ehrlich, ich kann Ihnen kein Rezept geben. Und ich habe so viel versucht. Wer kann schon unsere tiefen Ängste wegzaubern, die so unterschwellig wirken. Es gäbe kein übermäßiges Schwitzen, wenn ein Psychologe uns diese Ängste nehmen könnte.
Was wir tun können, ist, die sichtbaren Schweißflecken verhindern, vor denen wir alle so viel Angst haben.
Mit diesem Gedanken ist in 2008 das laulas® Antischweiß-Shirt mit den wechselbaren Saugeinlagen entstanden.
Meine Schweißausbrüche sind nicht verschwunden, aber sie sind deutlich weniger geworden, genau wie die Schweißmenge.
Wenn die Schweißflecken nachlassen, dann lässt auch unsere Angst vor diesen nach.
Weil laulas® keine Schweißflecken zulässt.
Weitere Informationen und Hilfestellungen kann Ihnen nur ein Arzt geben. Hier können nur allgemeine Informationen und eigene Erfahrungen eines Betroffenen geschildert werden.
Warum riecht unser Schweiß?
Schweiß riecht gar nicht!
Erst was die Bakterien auf unserer Haut daraus machen, kann zu unangenehmem Schweißgeruch werden. Butter- und Ameisensäure sind am Ende der Verursacher von unangenehmem Schweißgeruch.
Aber fangen wir von vorne an: Frischer Schweiß riecht nicht unangenehm. Er besteht zu 99% aus Wasser, etwas Salze und - das ist am Ende das Schweißgeruchsproblem - aus Nahrungsmitteln für Bakterien (Zucker, Fett, Harnstoff, Milchsäure...). Wenn die Bakterien auf Ihrer Haut dieses Nahrungsangebot annehmen, fängt es bei vielen Menschen an zu “riechen”. Es sind also die Bakterien schuld an einem unangenehmen Körpergeruch, nicht der Schweiß.
Je länger die Bakterien sich in Ihren Achseln (oder Füßen) zu Hause fühlen, desto stärker wird der Geruch, den sie verursachen.
Hyperhidrose, das übermäßige Schwitzen, kann die Geruchsbildung verstärken. Ca. 2 % der Menschen riechen allerdings überhaupt nicht nach Achselschweiß. Eine genetische Variante soll der Grund sein. Bei allen anderen gilt, dass je länger die Bakterien auf der Haut sitzen, desto stärker ist der Geruch. Auch hier helfen die wechselbaren Saugeinlagen von laulas®, da sie den Schweiß von der Haut aufsaugen und fest einschließen; damit von der Haut entfernen und den Bakterien auf der Haut zumindest teilweise ihre Nahrung entziehen.